Die Mode kommt und geht. So war der Patchwork-Trend in den 90er Jahren total beliebt. Und nun lebt er in der jetzigen Zeit wieder auf.
Dabei spielen dem Patchwork-Look einiges in die Karten. Er sieht nicht nur einzigartig und individuell aus, sondern ist besonders nachhaltig. Denn hierfür müssen - und vor allem sollten - keine neuen Stoffe verwendet werden. Hier können ganz einfach alte Jeanshosen, die nicht mehr passen oder kaputt sind, recycelt werden.
So bekommen die alten Hosen ein zweites Leben geschenkt und du eine individuelle Jeans!
Wichtig für deine Patchwork-Jeans ist eine gute Planung! Denn die Stoffmenge und Größe ist in diesem Fall begrenzt.
Dafür ist es am leichtesten, die technische Zeichnung des Schnittmusters auszudrucken und die individuellen Teilungsnähte einzuzeichnen.
Hier musst du besonders im Hüftbereich auf die Breite deiner Hose achten. Messe dazu am besten im Schnittmuster die breiteste Stelle aus und schaue, ob sie auf den alten Jeanshosen Platz findet. In den seltensten Fällen ist das der Fall. Wenn du das gleiche Problem hast wie ich, dass die breiteste Stelle nicht auf die alten Jeans passt, dann kannst du die Schnittteile auch über die Innenbeinnaht legen. So kannst du die Steppnaht als cooles Detail verwenden und sparst dir hier schon Mal das zusammen-nähen.
Es bietet sich hier an, die aufgesezten Taschen vom Rückteil der alten Jeanshosen abzutrennen und für deine Patchwork-Jeans zu verwenden. Achte hier darauf, dass die gewählten Taschen möglichst eine ähnliche Größe haben, da es sonst schnell "zusammengewürfelt" aussehen kann. Es spricht aber natürlich auch nichts dagegen, selbst Taschen zuzuschneiden und zu nähen.
Auf dem Bild siehst du zugeschnittene Taschen.
Hast du deine Hose designt, geht es an das Schnittmuster. Hier werden alle Teilungsnähte eingezeichnet, um später die kleinen Schnittteile auf dem Stoff platzieren zu können.
Wenn bei dir die rechte und linke Seite der Hose unterschiedlich aussehen soll, ist es ratsam, entweder das Schnittmuster 2x auszudrucken (davon eines gespiegelt) oder beide Seiten auf einem Schnittmuster einzuzeichnen und die eine Seite herauszu-kopieren.
Für den Zuschnitt, schneidest du am besten die Seitennähte direkt an der Naht auseinander (sofern du diese nicht verwenden möchtest). So liegen die Hosenbeine nun glatt da und du kannst entspannt die Schnittteile darauf platzieren.
Achte dabei bitte auf den Fadenlauf. Denn sonst kann es passieren, dass manche Teile längs- und andere querelastisch sind. Das ist leider nicht förderlich für die Passform.
Lege deine zugeschnittenen Teile am besten direkt so hin, wie sie aneinander gehören. So kommst du später nicht durcheinander und hast direkt alles im Blick.
Jetzt ist der anstrengendste Teil geschafft und es geht ans Nähen. Dazu setzt du als allererstes deine Einzelteile zusammen. Wenn du sie direkt alle so platziert hast, wie sie zusammengehören, ist es ein Leichtes. Du brauchst nur die einzelnen Teile aneinander nähen, mit der Overlock versäubern und die Nahtzugabe in eine gewünschte Richtung bügeln.
Wenn nun alle Vorder- und Rückteile vollständig sind, überprüfe alle längeren Strecken, wie Innenbein- und Seitennähte, ob sie auch gut aneinander passen. Falls hier Differenzen entstanden sind, hast du jetzt noch die Möglichkeit, sie auszugleichen. Bei kleinen Differenzen, kannst du am längeren Teil ein Stückchen abschneiden. Bei größeren Differenzen, solltest du überlegen, ob du noch etwas Stoff ansetzt.
Nun kann die Hose, wie in der dazugehörigen Anleitung beschrieben, verarbeitet werden.
Die im Video gezeigte Patchwork-Jeans besteht aus 5 alten Jeanshosen.
Comments