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AutorenbildLucy Sonnenschein

Schnittanpassung ÄRMEL (starke Oberarme)

Wenn der Ärmel eines Kleidungsstückes zu eng ist, passt direkt das ganze Teil nicht. Die Bewegung ist eingeschränkt und der Stoff kneift in den Oberarm.

Aber das Design des Schnittmusters gefällt und man möchte es unbedingt nähen.

Dazu kann der Ärmel durch wenig Aufwand geändert werden.



Zur Schnittanpassung benötigst du:

  • Schere

  • Papier

  • Kleber (Klebeband oder Klebestift)

  • Lineal

  • Stift


 

Um den Ärmel zu verändern, werden zuerst die Einschnittlinien eingezeichnet.


Dazu wird an den Innenarmnähten des Ärmels 1-3cm nach unten gemessen. Beide Punkte werden miteinander verbunden (waagerechte Linie).


Von dieser Linie aus wird im rechten Winkel eine senkrechte Linie zur Schultermarkierung (Markierung an der höchsten Stelle des Ärmels) eingezeichnet.


Für einen kurzen Ärmel, kann diese Linie bis zum Ärmelsaum verlängert werden (gestrichelte Linie). Bei einem langen Ärmel, an dem die Saumweite beibehalten werden soll, kann darauf verzichtet werden.


An den eingezeichneten Linien wird der Ärmel auseinander geschnitten.


 

Um herauszufinden, wie weit der Ärmel aufgedreht werden muss, kann die Oberarmweite am Ärmel gemessen werden. Dabei wird das Maßband an der obersten Ecke der Innenarmnaht angelegt und zur gegenüberliegenden Ecke gemessen.


Auch der Oberarmumfang am eigenen Körper muss gemessen werden. Dabei kann der Arm ruhig angespannt werden, um ein stärkeres Maß zu messen, damit du später mehr Bewegungsfreiheit im Ärmel hast.


So berechnest du die Differenz:

Oberarmmaß (Körper) - Oberarmmaß (Ärmel) = Differenz


  • Ärmel, welche aus elastischen Stoffen genäht werden, sollten mindestens das gemessene Oberarmmaß haben.

  • Ärmel aus unelastischen Stoffen brauchen zusätzlich zum gemessenen Oberarmmaß mindestens 2cm Mehrweite für die Bewegungsfreiheit.

 

An der Schultermarkierung bleiben die oberen Ärmel-Teile zusammen liegen. Im unteren Bereich werden beide Teile um die ausgerechnete Differenz aus-einander gedreht.


Die beiden unteren Ärmel-Teile werden jeweils an den Innenarmnähten passend an die oberen Ärmel angelegt. Zwischen beiden Teilen bleibt der Abstand entweder gleich oder verschmälert sich zum Saum hin.


Der Ärmel kann auf ein Papier aufgeklebt werden.

Die Verläufe der Innenarmnähte, der Kugel und des Saums werden ausgeglichen.


 

Bei einem langen Ärmel, welcher die Saumweite beibehalten soll, genügt es, nur die Ärmelkugel aufzudrehen.


An der Schultermarkierung bleiben die oberen Ärmel-Teile zusammen liegen. Im unteren Bereich werden beide Teile um die ausgerechnete Differenz auseinander gedreht.


Der untere Ärmel wird wird mittig an der unteren Kante des oberen Bereichs platziert.


Der Ärmel kann auf ein Papier aufgeklebt werden.

Die Verläufe der Innenarmnähte und der Kugel werden ausgeglichen.



Gut zu wissen: Je weiter der Ärmel aufgedreht wird, desto flacher wird die Armkugel. Bei einer zu flachen Armkugel, kann es passieren, dass der Ärmel nach oben zieht. Das liegt daran, dass im Bereich der Kugel die Länge fehlt. Daher ist es sinnvoll, wenn der Ärmel stark aufgedreht wurde (ab 3cm), ihn nach Verändern aus einem Probestoff zu nähen und anzuprobieren.



Zwei Einschnitte und eine große Wirkung! Durch wenig Aufwand passt du das Schnittmuster auf deinen Körper an und zauberst die optimale Passform.

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