Ein Schnitttisch bzw. Zuschneidetisch ist nicht zwingend notwendig in einem Nähzimmer. Aber wenn du Mal einen hast oder hattest, willst du ihn nicht mehr missen.
Er ist einfach super praktisch um Schnittmuster zu kleben und abzuändern, deine neuesten Projekte zuzuschneiden und während dem Nähen Platz zu haben, die einzelnen Teile auszubreiten und zusammenzustecken.
In diesem Beitrag erfährst du Tipps zur Planung deines Zuschneidetischs und am Ende erkläre ich dir, wie ich meinen Tisch gebaut habe.
Zu erst musst du dir überlegen, wie dein Nähzimmer gestaltet werden soll. Dazu kannst du dir den ersten Beitrag zur Gestaltung anschauen.
Wenn dein grobes Raumkonzept steht und du schon weißt, welchen Platz der Zuschneidetisch bekommt, kann es an die Planung gehen.
Hier kannst du zu den passenden Steps springen:
Basic-Möbel zum Anpassen
Ich empfehle dir, den Schnitttisch aus fertigen Möbeln, bzw. Tischplatten zu bauen. Dadurch machst du es dir selbst sehr viel einfacher und du brauchst kein besonders großes Geschick mit dem Umgang von Werkzeugen.
Ich selbst habe meinen Schnitttisch aus einer fertigen Esstisch-Arbeitsplatte, zwei Schubladen-Würfeln, Tischbeinen und Küchenfronten gebaut. Das hört sich vielleicht etwas seltsam an, aber er entspricht genau meinen Bedürfnissen.
Die Planung
Überlege dir gut was du brauchst. Hast du viele Dinge zum verstauen, ist es sinnvoll den Platz unter dem Tisch als Stauraum zu nutzen. Hierzu kann ich dir Schubladen ans Herz legen. Darin kann man viel übersichtlicher Stoffe und Zubehör verstauen. Möchtest du allerdings eher Schnittmuster oder Ordner verstauen, eignen sich natürlich Regalböden viel besser.
Hast du eher wenig Platz im Nähzimmer oder nur einen kleinen Bereich in der Wohnung, kann es sinnvoll sein, die Tischplatte zum aufklappen zu bauen. Dazu baust du dir einen kleinen Zuschneidetisch und montierst an einer beliebigen Seite Scharniere, an die eine weitere Tischplatte befestigt wird. Diese kannst du dann bei Bedarf hochklappen und erweiterst dadurch deinen Arbeitsbereich.
Wenn du den Tisch generell zum Nähen und zum Zuschneiden verwenden willst, empfehle ich dir höhenverstellbare Tischbeine zu verwenden.. Achte aber unbedingt beim Kauf darauf, dass sie sich einfach und alle Beine gleichzeitig höhenverstellen lassen. Dazu gibt es schon bereits fertige Tischgestelle, auf die nur noch eine Tischplatte gesetzt werden muss.
Auch solltest du den Ort des Zuschneidetisches bedenken. Wird er an einer Wand stehen? Dann platziere den Stauraum so, dass du auch gut dran kommst.
Wenn du einen fixen Platz für den Tisch hast, ist es vielleicht auch sinnvoll, Tischbeine mit Rollen zu kaufen, damit er einfach verschoben werden kann.
Tischbeine
Bei der Wahl der Tischbeine, solltest du unbedingt auf die richtige Höhe achten. Bedenke dabei auch die Dicke der Tischplatte. Eine gute Höhe, erkennst du daran, dass du die Arme anwinkelst und und die Unterarme angenehm auf der Tischplatte ablegen kannst, ohne die Schultern nach oben zu drücken.
Was aber auch besonders wichtig ist: Achte auf stabile Beine und gleichmäßige Gewichtsverteilung!
Ich habe dabei eher auf die Optik geachtet und die Stabilität an 2. Stelle gestellt. Nunja, jetzt wackelt der Schnitttisch etwas und beim Schubladen öffnen und schließen, muss ich ihn an der Tischplatte festhalten.
Tischplatte
Was ich dir sehr empfehlen kann, ist eine weiße, glatte Tischplatte. Dadurch versinkst du beim Zuschneiden und Zeichnen nicht in Rillen. Auch ist eine ebene, helle Fläche perfekt, wenn du Änderungen am Schnittmuster einzeichnen willst. Dadurch drücken sich keine Muster von der Struktur der Tischplatte durch.
Bau-Anleitung
Hier erkläre ich dir Schritt für Schritt wie mein Nähtisch entstanden ist. Du kannst dir davon Tipps und Ideen abschauen oder auch nachmachen ;)
1 Baue die Korpusse für die Schubladen-Würfel zusammen und platziere sie auf der Rückseite der Tischplatte parallel zu den kurzen Kanten.
Achte drauf, dass zwischen beiden Schubladen-Korpussen genug Platz für die Regalböden bleibt.
Schraube die Korpusse mit mehreren Schrauben an der Tischplatte fest.
2 Positioniere die Tischbeine an den Korpussen. Bohre die Löcher kurz vor und schraube sie dann fest.
3 Um Regalböden anzubringen, werden an die Rückwände der Korpusse Winkel angeschraubt. Dadurch, dass die Rückwände aber sehr dünn sind, haben wir Holzklötze dagegen geschraubt. Achte dabei darauf, dass sie nicht zu dick sind, sonst schließen die Schubladen evtl. nicht mehr komplett.
4 Lege die Regalböden (hier habe ich Küchenfronten verwendet) auf die Winkel und richte sie aus.
Schraube sie von unten fest, damit sie nicht mehrverrutschen.
5 Setze die Schubladen ein und schon bist du fertig :)
Ich hoffe, der Beitrag konnte dir weiterhelfen. Wenn du dein Nähzimmer einrichtest, dann schicke mir gerne davon Bilder. Ich bin gespannt auf deine Umsetzung und das Design! :)
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