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AutorenbildLucy Sonnenschein

Zwischenfutter

An kalten Tagen braucht man warme Kleidung. Und hier reicht meistens ein klassischer Mantel aus einem Wollstoff nicht aus. Allerdings kannst du einfach dein Lieblingsschnittmuster verwenden und zwischen Oberstoff und Futter eine dritte Lage packen: Das Zwischenfutter aus einem Fleecestoff.



Hier erfährst du, welches Schnittmuster sich eignet, welcher Stoff als Zwischenfutter verwendet werden kann und wie du es vernähst.


 

Das Schnittmuster


Für einen Mantel oder eine Jacke mit Zwischenfutter benötigst du zu aller erst ein Schnittmuster mit Futterschnitt.

Ein Futterschnitt unterscheidet sich hauptsächlich durch eine einfachere Verarbeitung als der Oberstoff. Beispielsweise wird hier auf dekorative Teilungsnähte und Taschen verzichtet. Außerdem sind die Armlöcher etwas höher als die des Oberstoffs, denn das Futter liegt im Armloch über dem Oberstoff und den Nahtzugaben. Sind die Armlöcher des Futters nicht erhöht, kann ein unangenehmer Zug auf den Saum und Ärmelsaum entstehen.

Ein weiterer Punkt ist die Futterfalte in der hinteren Mitte des Rückteils. Diese ist gerade bei Futterstoffen besonders wichtig. Denn diese sind nicht so stabil wie Oberstoffe. Wird beispielsweise beim Futterstoff auf die Futterfalte verzichtet, kann das Futter in der hinteren Mitte bei Bewegungen reißen.


Wähle beim Schnittmuster eine Größe größer, als du normalerweise trägst.


Dieses Schnittmuster eignet sich bestens für die Verarbeitung mit einem Zwischenfutter:



Das Material


Für das Zwischenfutter eignet sich besonders gut ein dünner Fleecestoff. Dazu kannst du einen günstigen Antipilling Fleece verwenden. Dieser hat den Vorteil, dass beide Warenseiten angeraut sind. Dadurch kann sich ein sogenanntes "Mikroklima" bilden. Zwischen den Fasern bilden sich kleine Luftpolster, welche eine isolierende Wirkung besitzen.

Der Antipilling Fleecestoff ist zudem elastisch und passt sich so perfekt deinen Bewegungen, wodurch er sich wunderbar als Zwischenfutter eignet.

Wähle die Farbe passend zu deinem Futterstoff. Denn dieser ist das dünnste Material. Ein dunkler Fleecestoff könnte bei einem hellen Futter durchscheinen.



Der Zuschnitt


Futter:

Das normale Jackenfutter wird wie in der zum Schnittmuster dazugehörigen Nähanleitung beschrieben zugeschnitten.


Zwischenfutter:

Alle Futter-Schnittteile, bis auf der Unterärmel und das Rückteil, werden ebenfalls wie in der Nähanleitung beschrieben aus dem Fleece zugeschnitten. Allerdings mit einem Unterschied: Alle Säume bekommen minus 1cm Nahtzugabe. Das bedeutet, dass du nicht 1cm am Saum als Nahtzugabe dazu gibst, sondern 1cm vom Schnitt wegnimmst.




Der Unterärmel wird nicht vollständig aus Fleece zugeschnitten. Das würde die Bewegung einschränken. Stattdessen wird nur ein kleiner Teil - wie hier im Bild eingezeichnet - zugeschnitten. Dabei müssen keine Maße beachtet werden. Der rot eingefärbte Bereich fällt weg.





Das Rückteil wird vollständig aus Fleece zugeschnitten. Allerdings würden abgenähte Abnäher zu viel auftragen. Durch die Elastizität des Fleece kann der Abnäherinhalt ausgemessen und an der hinteren Mitte weggenommen werden. Außerdem wird auch keine Futterfalte gelegt.

Dazu wird der Abnäherinhalt an der hinteren Mitte auf Höhe der Taille abgetragen und gerade bis zur Markierung im Halsloch verbunden. Diese Markierung kennzeichnet die Tiefe des Futterfalte. Von der Taille wird eine gerundete Linie bis zur Hüfte (oder Schlitzbeginn) eingezeichnet.

Dieses neue Schnittteil wird mit den in der Nähanleitung angegebenen Nahtzugaben zugeschnitten. Der rot markierte Bereich fällt weg. Beachte allerdings, dass am Saum minus 1cm Nahtzugabe zugeschnitten wird.



Die Verarbeitung


Am Zwischenfutter wird die hintere Mitte geschlossen und auseinandergebügelt. Die hintere Mitte des Futters wird wie in der Nähanleitung beschrieben verarbeitet.



Dann werden alle Zwischenfutter-Teile auf die linke Stoffseite der Futter-Teile gelegt. Beide Lagen werden nun wie eine behandelt. Gemeinsam werden sie wie in der Nähanleitung beschrieben verarbeitet. Dabei kann es hilfreich sein, an manchen Stellen die Nahtzugaben des Zwischenfutters knapp zurück-zuschneiden. Das ist allerdings vom eigenen Geschmack und der Dicke des Fleece abhängig.





Das Einnähen


Das Futter mit Zwischenfutter wird wie in der Nähanleitung beschrieben eingenäht. Allerdings verläuft das Zwischenfutter nicht bis zum Saum, da es 2cm kürzer als das Futter ist. Dadurch wird nur das Futter am Saum angenäht und das Zwischenfutter ist lose. Das hat den Vorteil, dass der Saumbereich dünner verarbeitet werden kann und das Fleece den Oberstoff nicht nach außen wölbt.



Das ist auch schon der ganze Trick hinter dem Zwischenfutter. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg dabei und freue mich über ein Feedback! :)


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